Welcher
Weihnachtsbaum passt zu mir?
Fichte
Picea abies
Auch: gemeine Fichte, Rotfichte
Eine Fichte als Weihnachtsbaum, das gehört bei vielen Menschen zur Kindheitserinnerung. Der Baum mit den
lockeren, leicht nach oben gebogenen Äste hat relativ kurzen dunklen Nadeln, die etwas stechen. Es gibt sehr
schöne und füllige Exemplare, andere wirken aber durch den Astabstand oft etwas dünn und kahl.
Leider nadeln Fichten in warmen Räumen sehr schnell.
Fazit: Fichten gehören zu den preiswertesten Weihnachtsbäumen. Eine Fichte sollte sich aber nur derjenige kaufen, der seinen Baum für kurze Zeit aufstellen möchte.
Blaufichte
Picea pungens Glauca
Auch: Stechfichte, Edelfichte oderfälschlich (!) Blautanne
Blaufichten waren in vielen Gebieten Deutschlands lange Zeit die beliebtesten Weihnachtsbäume. Sie haben, je nach Herkunft, starre Nadeln, die von grün bis blau variieren können. Allerdings stechen diese unangenehm.
Für Katzen- und Hundebesitzer kann das sogar ein Vorteil sein. Durch ihre starren, nach allen Seiten abstehenden Äste tragen Blaufichten schweren Baumschmuck.
Fazit: Wer den Schmerz bei Anputzen nicht scheut, hat einen Weihnachtsbaum, der seine schön gefärbten
Nadeln längere Zeit behält ohne sie abzuwerfen. Der Preis unterscheidet sich in den einzelnen Regionen, man
könnte ihn aber zur „gehobene Mittelklasse“ rechnen.
Serbische
Fichte
Picea omorika
Auch: Omorika-Fichte, Heckenfichte
Diese Fichten werden meist als Hecke angepflanzt. Sie haben einen
schlanken Wuchs und kurze, nach unten hängende Äste. Die Nadeln stechen nicht,
sind an der Oberseite dunkelgrün und schimmern an der Unterseite durch ihre
weißen Steifen oft bläulich.
Fazit: Wer wenig Platz hat, sollte auch einmal über eine Serbische Fichte
nachdenken. Sie ist relativ preiswert und nadelt erst nach 1 – 2 Wochen. Die
Äste sind leider nicht für schweren Schmuck geeignet. Sie wird nicht von vielen
Händlern angeboten. Mein Tipp: Regionale Forstämter, Baumschulen oder örtliche
Weihnachtsbaumplantagen.
Nordmann-Tanne
Abies nordmanniana
Nordmann-Tannen sind die wohl zu Zeit beliebtesten Weihnachtsbäume.
Das liegt sicher daran, dass sie auch in warmen Räumen viele Tage stehen können
ohne zu nadeln. Ihre Äste stehen nach meist starr ab und können auch schweren
Weihnachtsbaumschmuck tragen. Die Nadeln sind dunkelgrün und weich. Frisch
geschlagene Bäume duften angenehm. Viele Nordmann-Tannen stammen aus Dänemark,
sind also durch den weiten Transport ökologisch nicht so ganz unbedenklich.
Fazit: Die Nordmann-Tanne ist ein schöner Baum, der lange seine Nadeln
behält und freundlich zu
schmückenden (Kinder-)Händen ist. Das rechtfertigt auch einen
höheren Preis.
Colorado-Tanne
Abies concolor
Auch: Grautanne
Zugegeben, an die graugrüne Benadelung muss man sich vielleicht erst
einmal gewöhnen. Aber ich habe viele Kunden, die sagen: einmal Colorado-Tanne –
immer Colorado-Tanne. Die unregelmäßig angeordneten, leicht gekrümmten und
auffällig langen Nadeln sind weich, von heller Farbe und duften angenehm. Sie
halten bis weit ins neue Jahr hinein und garantieren einen sehr langlebigen Weihnachtsbaum.
Allerdings sind die Äste nicht unbedingt für Großmutters schweren
Weihnachtsschmuck geeignet.
Fazit: Ein auffälliger Baum, der seinen Käufer mit angenehmen Duft und
langanhaltender Schönheit
belohnt. Dafür kann man auch ein bisschen mehr ausgeben.
Korea-Tanne
Abies-Koreana
Sie ist ein schmaler Baum; geeignet für alle die wenig Platz zur
Verfügung haben. Die Nadeln sind etwas gedrungen und variieren von hell- bis
dunkelgrün. Ihre Unterseite ist weiß. Die Äste zeigen starr zur Seite. Manchmal
bekommt man auch ein Exemplar mit Zapfen. Diese sind blau und stehen aufrecht
nach oben. Leider zerrinnt diese Pracht bald. Tannenzapfen kann man nicht aufbewahren
– sie zerfallen immer. Übrig bleibt der „Mittelstab“, die sogenannte Spindel.
Man kann den „Zerfallsprozeß“ mit Haarlack zumindest verzögern.
Fazit: Wer wenig Platz hat und das Besondere liebt sollte es einmal mit
einer Korea-Tanne versuchen. Sie sieht gut aus und nadelt spät. Das
rechtfertigt den höheren Preis.
Nobilis
Abies nobilis
Auch: Edeltanne, Silbertanne
Mit ihr haben wir den edelsten und auch teuersten Vertreter der
Weihnachtsbaumzunft. Die starken Äste der Nobilis sind dicht, aber etwas
unregelmäßig benadelt und duften angenehm. Die kurzen, blaugrünen Nadeln haften
lange und sind weich. Dieser Baum wirkt sogar ungeschmückt.
Fazit: Ein Luxusobjekt – auch durch seinen Preis – welches als Schmuck
eigentlich nur Kerzen und rote Schleifen braucht.
Kiefer
Pinus silvestris
Es gibt sie noch – die Liebhaber der Kiefer. Oft hört man die
Bemerkung: Als ich Kind war hatten wir immer eine Kiefer – haben sie denn
keine? Ich gebe es zu: dieser Baum mit seinen aufstrebenden Ästen und den
langen grünen Nadeln hat seinen ganz besonderen Reiz. Hat man sich einmal an
die relativ großen Astabstände gewöhnt und den passenden Schmuck dafür
ausgesucht, besitzt man einen ganz besonderen Baum, der kaum nadelt.
Fazit: Preiswert, haltbar und nostalgisch. Mut zur
Kiefer!