5.9.16

Der flatternde Pirol, Preußens Töchter und Steckrübenröstis



Zugegeben, so eine Überschrift könnte für Verwirrung sorgen. Diese lässt sich aber ganz leicht beseitigen, wenn ich erkläre, dass ich das vergangene Wochenende wieder einmal in meinem Lieblingskloster „Zum heiligen Grabe“ verbracht habe.

Diesmal stand Qigong auf dem Plan. Genaugenommen Herz-Qigong. Weil ich das noch nicht kannte, habe ich unter der freundlichen und kompetenten Anleitung von Hans Martin Lorentzen einige schöne neue Übungen erlernt. Eine davon trägt den Namen „Der Pirol flattert mit den Flügeln“. Somit wäre der erste Teil der Headline gedeutet.

„Preußens Töchter“ ist die Ausstellung, die sich schon seit geraumer Zeit in den Hallen des Klosters befindet. Zum Anfang des vorigen Jahrhunderts (wie sich das anhört!) diente das Damenstift als Internat für adlige (und auch nichtadlige) Mädchen. Die Exponate vermitteln einen guten Eindruck, wie es damals so bei der Ausbildung „höherer Töchter“ zuging. Das alles wird noch sehr anschaulich durch Ausschnitte aus dem Film „Mädchen in Uniform“ unterstrichen. Besonders interessant finde ich natürlich, dass es sogar immer noch einige Zeitzeugen gibt, die per Konserve zu Wort kommen.

Steckrübenrösti gab es schlussendlich am Sonntag zum Mittagessen im Klosterhof. Wer jetzt das Gesicht verzieht und denkt „Igitt – Kohlrüben“, der sollte sich wirklich eines Besseren belehren lassen. Das Essen war (wie an allen anderen Tagen) so schmackhaft, dass man sich einfach „alle zehn Finger danach lecken muss“.

Das waren nur drei Highlights aus meinem vergangenen Wochenende. Zu erwähnen gibt es natürlich aber noch mehr: Ein Führung durch Kapelle und Kirche, das letzte der Sommerkonzerte, eine wunderbare Linsenspeise oder die netten Begegnungen mit den anderen TeilnehmerInnen des Kurses. Besonders witzig fand ich die Situation, dass wir (zu zweit) gemeinsam mit einer Gruppe aus Wittstock an der Führung teilnahmen. Die waren anlässlich „40 Jahre Abitur“ zusammengekommen. Da ernteten wir schon den einen oder anderen verzweifelten Blick, weil man krampfhaft versuchte uns „einzuordnen“. Schließlich haben wir dann lachend die Sache aufgeklärt: Man hätte sich beim besten Willen nicht an uns erinnern können, weil wir nicht „dazu gehörten“. Es war schon amüsant zu sehen, wie sich auf einigen Gesichtern die Erleichterung abspielte. Ganz so vergesslich war man anscheinend doch nicht, wie man befürchtet hatte. 


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