29.8.16

Vorn einem chinesischen Dichter, Eisenhower und dem Frust nach dem Urlaub



So schnell geht das – der Urlaub ist vorbei. Die Wäsche ist schon wieder im Schrank verstaut und die leeren Koffer schlummern auf dem Boden. Einzig und allein der Nordsee-Sand, der an den seltsamsten Stellen auftaucht, ist ein handgreifliches Indiz dafür, dass man wirklich einige Tage den heimatlichen Wald verlassen hat. Und natürlich die Fotos: Strand, Meer, Hund am Strand, Hund am Meer, Hund im Meer, noch mehr Strand und noch mehr Meer. Wehmütig betrachte ich diese Beweise.

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub?

Eigentlich sind diese Worte wohl als Trost gemeint. Wenn ich mir aber die Berge von Arbeit ansehe, die sich so um meinen Schreibtisch türmen, dann würde ich sie momentan in die Rubrik Sarkasmus einordnen. Als Selbstständige hat man das Problem (sofern das Einkommen noch nicht vollautomatisiert übers Internet läuft) das sich die unerledigten Aufgaben anhäufen. Zudem habe ich meine freie Zeit genutzt um noch einige Ideen zu entwickeln, die auch noch auf die Verwirklichung warten. Es sieht also tatsächlich so aus, als ob ich, wenn ich das alles in „Sack und Tüten“ habe, schon wieder Urlaub brauche.
Allerdings soll Abraham Lincoln einmal folgenden Spruch geprägt haben: Wer Urlaub braucht, hat keinen verdient.

Dann werde ich mir also mal ein schönes Bild vom Strand ausdrucken, es gut sichtbar aufhängen, symbolisch in die Hände spucken und loslegen. Am besten beginne ich schon mal mit der wöchentlichen To-Do-Liste und halte mich an einen Spruch von Lin Yu-Tang: Neben der edlen Kunst, Dinge zu verrichten, gibt es die edle Kunst, Dinge unverrichtet zu lassen.

Ach ja – die alten Chinesen – wie recht sie auch heute noch haben! Nun überlege ich also, was ich alles nicht machen will, brauche und muss. Schau an, der Berg mit Unerledigten wird schon von ganz allein ein bisschen kleiner! Da fällt mir ein, dass ich im Laufe meines Lebens mal über eine Methode für das Unterteilen der Aufgaben gestolpert bin. Richtig! Das Eisenhower-Prinzip! Der alte Engländer hat es weniger prosaisch, aber dafür eindeutig ausgedrückt:

  • Unterteile deine Aufgaben in Wichtiges und Unwichtiges.
  • Unterteile das Wichtige in Dringendes und nicht Dringendes.
  • Unterteile das Unwichtige in Dringendes und nicht Dringendes.


Da haben wir es wieder! Gute Planung ist der halbe Erfolg! Darauf koche ich mir jetzt erst einmal einen Kaffee! Das ist wichtig und dringend!


Keine Kommentare: