23.5.16

Von Partywetter und Regenwünschen



Ich bin sauer auf meinen Lieblingsradio-Sender. Nicht wegre der Musik oder wegen der Berichte. Nein, wegen des Wetters. Genaugenommen wegen der Wetteransage. Also am Wetter direkt könne die Leute dort natürlich auch nichts ändern. Aber daran wie sie es interpretieren doch wohl schon.

Wir haben Mai. Und man feiert die voraussichtlichen 29 Grad wie ein Großereignis. Partywetter! Grillwetter! Superwetter!

Hallo? Wir haben Mai.
Draußen ist alles dermaßen trocken, dass in den meisten Regionen ringsum schon die höchste Waldbrandwarnstufe gilt. Das bedeutet, dass man eigentlich schon nicht mehr in den Wald darf. Ich möchte nicht wissen wie viele Bauern und Gärtner sich inzwischen am liebsten zum Heulen in die Ecke setzen würden.
Aber wir feiern den Supermai! Wie krass ist das denn?

Dabei besagen die alten Bauernregeln: (von www.wetter.de)

  • Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.
  • Donner im Mai führt guten Wind herbei.
  • Ein kühler Mai wird hoch geacht', hat stets ein gutes Jahr gebracht.
  • Trockener Mai - Wehgeschrei, feuchter Mai bringt Glück herbei.
  • Donnert's im Mai recht viel, hat der Bauer ein gutes Spiel.

Mir stellt sich also inzwischen die Frage: Wie weit sind wir denn schon davon entfernt, dass unser Leben einen Bezug zum natürlichen Ablauf des Jahreskreises hat? Erdbeeren im Dezember, Tomaten das ganze Jahr. Und wir haben darüber ganz vergessen was draußen vor den Toren passiert.

Während ich am Abend, diese (wie mir dünkt, ach so klugen) Gedanken in mein Tagebuch notiere, habe ich einen Einfall. Ich springe auf und hol mir von der Anrichte den Regenstab. Den habe ich mir mal vom Mittelaltermarkt auf der Plattenburg mitgebracht.

Den Stab schüttle ich nun voller Eifer  hin und her. Ich bin immer wieder fasziniert, dass es wirklich wie das Rauschen des Regens klingt.

Mit dem Bewusstsein, dass ich getan habe, was ich konnte, gehe ich dann zufrieden ins Bett.

Und siehe da: am nächsten Morgen regnet es!
Bin ich gut!

Keine Kommentare: