15.2.16

Februargedanken



Dieser eigentlich recht kurze Monat, ist in diesem Jahr mal wieder einen Tag länger. Damit reicht er zwar immer noch nicht an die anderen Monde heran, aber irgendwie will er nicht vergehen. Unsere Vorfahren gaben ihm wohl aus deisem Grund nicht immer die freundlichsten Namen. Hornung, Eismond, Hungermond – das zeugt nicht gerade von Liebe und Zuneigung. Sicher kommt das daher, weil alle inzwischen sehnsüchtig auf den Frühling warten. Hier und da schauen die ersten Schneeglöckchen hervor, die Winterlinge erfreuen uns mit ihren fröhlichen Blüten und die Zaubernuss (siehe vorigen Beitrag) lässt erahnen, dass es nicht mehr lange dauern kann. Trotzdem zieht sich dieser Monat irgendwie hin. Die Hälfte ist um, aber es scheint, als wäre er aus Kaugummi. Dieses Gefühl habe ich übrigens in jedem Jahr.

Den Geburtstagskindern im Februar werden folgende Bäume zugeordnet:

25.01. bis 03.02. Zypresse
04.02. bis 08.02. Kastanie
09.02. bis 18.02. Zeder
19.02. bis 29.02. Kiefer



Während der Valentinstag (14. Februar) inzwischen voll von der Konsumindustrie entdeckt wurde, gibt es noch einige andere Tage, denen man Beachtung schenken sollte. 

„Mit Fabian und Sebastian (20. Februar) fängt der Saft zu steigen an.“ Die Gärtner sitzen nun sozusagen schon in den Startlöchern. Vorjähriges Laub wird endgültig von den Beeten verbannt und auf den Fensterbänken keimt es bereits lustig vor sich hin.

„Wenn Matthias (24. Februar) kommt herbei, legen Gans und Huhn das erste Ei.“ Zum Glück kennen meine Hühner diesen Spruch nicht, denn sie haben bereits mit dem Legen angefangen. Die Tage werden seit dem 2. Februar (Lichtmess) merklich länger und das erfreut (nicht nur) das liebe Federvieh. 

Weniger erfreulich sind dagegen die Bauernregeln, die den kommenden Sommer voraussagen sollen:

  • Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr.
  • Ist der Februar trocken und kalt, wirst im August vor Hitz zerspringen bald.
  • Februartau bringt Nachfrost im Mai.
  • Wenn's im Hornung (Februar) nicht schneit, kommt die Kält zur Osterzeit.
  • Sonnt sich die Katz im Februar, muß sie im März zum Ofen gar.
  • Mücken, die im Februar summen, gar oft auf lange Zeit verstummen.
  • Wenn's im Februar regnerisch ist, hilft's so viel wie guter Mist.
  • Wenn der Nordwind im Februar nicht will, so kommt er sicher im April.
  • Im Februar Schnee und Eis, macht den Sommer heiß.


Nebel hatten wir ja bisher mehr als genug. Na mal schauen, ob die Altvorderen Recht hatten oder nicht. Ändern können wir ja (zum Glück) am Wetter eh nix.
Zum Schluss gibt es wieder einmal ein passendes Gedicht:

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Hermann Hesse

Ich finde: besser kann man es nicht beschreiben.

Vielleicht ist das jedoch kein allzu freundlicher Abschluss, daher gibt es noch einen Asublick auf den nahenden Frühling.

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