25.1.16

Natur-Werkstatt



Es ist im Allgemeinen  bekannt, dass ich ein Bücher-Junkie bin. Darum will ich auch nicht immer ein großes Trara darum machen, wenn sich mein Bestand mal wieder vergrößert hat.
Diesmal muss ich aber davon erzählen. Meine neueste Errungenschaft ist von Klaus Wagener. Der ist seines Zeichens Florist und arbeitet mit Naturmaterialien. Seine Erfahrungen hat er als Anregung im seinem neuen Werk „Natur-Werkstatt“ herausgegeben. 
 
Das ist erst am Wochenende erschienen, also noch „ganz warm“. Natürlich habe ich mich gleich darauf gestürzt und es einmal von vorn bis hinten durchgeblättert. Mein Fazit: Begeisterung. Hier findet man jede Menge toller Ideen, die man auch relativ gut nacharbeiten kann. Alles ist einfach und logisch erklärt. (In Deutsch und auch in Englisch.) Anschauliche Bilder zu den einzelnen Arbeitsschritten vertiefen die Anweisungen noch einmal. Besonders gut finde ich die Materialauflistungen (mit Foto) zu Beginn eines jeden Kapitels.

Auf der einen Seite bekommt man so einen Überblick über die verschiedensten Materialien. Anderseits werde ich diese Aufzählungen nutzen um mein Angebot an Naturmaterialien in meinem Shop www.senlin.de zu erweitern. Schließlich hat nicht jeder Bastelfreund die Möglichkeit aus dem Haus zu gehen und in Garten, Wald und Flur die passenden Rohstoffe zu ernten. 

Neben vielerlei Zwiebeln (die man ja kaufen kann) geht es in diesem Buch um Samenstände, Zweige, Moos, Gräser, Hagebutten, Efeu, Zapfen, Kastanien  und andere Wildfrüchte. Da hab ich ja im kommenden Jahr genug zu tun. Sammeln, trocknen und aufbewahren. Das ist wirklich nicht die schlechteste Arbeit. Und natürlich werd ich auch eine ganze Menge basteln. Da freu ich mich jetzt schon drauf!

18.1.16

Bauernregeln, der heilige Antonius und Konzentrationsprobleme

Winterzeit ist Lesezeit. Ich verschlinge alles, was mir in die Hände fällt. Diesmal ist es ein Buch mit Bauernregeln. Das mag auch mal ganz schön sein, denn wer will nicht gern im Voraus wissen, was das Jahr für ein Wetter bringt.

In meinem schlauen Büchlein steht, folgendes:

Wenn Antoni (17.Januar) die Luft ist klar,
gibt es ein recht trocknes Jahr.


Da wir gestern an der Elbe spazieren waren und richtig weit über das Land schauen konnten, könnte das passen.

Ich bin mir nicht sicher, nicht ob ich mich über ein trockenes Jahr freuen soll. Da muss man im Garten häufig gießen, die Waldbrandwarnstufe steigt und im Frühjahr brauchen wir doch eigentlich Regen. Vielleicht lese ich doch lieber etwas weiter.

Bevor ich das tue, fällt mir auf, dass ich gar nicht weiß, wer der heilige Antonius ist. Also muss ich erst einmal Google danach befragen. Dort gibt es etliche Einträge zu einem heiligen Antonius von Padua. Der hat aber im Sommer Namenstag. Das kann ich meiner sein, der das Wetter am 17. Januar voraussagt. Trotzdem lese ich weiter, weil ich die Antonius-Geschichten irgendwie interessant finde.

Es gibt sogar eine Internetseite, auf der man aufgefordert wird, dem Antonius sein Anliegen zu schicken. Dort wird man angehalten: „Schreibe und schicke dem heiligen Antonius dein Anliegen. Dieses wird der Gemeinschaft der Brüder der Basilika des heiligen Antonius anvertraut. Die Brüder legen es auf das Grab des heiligen Antonius.“ (Quelle: http://www.carosantantonio.it)

Ich weiß allerdings wirklich nicht, mit welchem Anliegen ich einen Heiligen im fernen Italien behelligen soll.  Stattdessen finde ich eine viel praktischere Anwendung. Denn dieser Antonius kann etwas, was ich echt gut gebrauchen kann. „Der heiligen Antonius ist in der ganzen Welt auch als der Heilige bekannt, der Verlorenes wiederfindet: die alltäglichen Dinge, mehr oder weniger wichtige Dokumente, aber auch den Glauben.“ (Quelle: http://www.carosantantonio.it)

Verlorene Dinge wiederfinden? Das ist toll! Den kann man ja echt gut gebrauchen. Ich hab es ja sonst tatsächlich nicht so mit den christlichen Heiligen, aber da wollen wir mal tolerant sein. Ich hab gleich mal eine Aufgabe für ihn.

Wo hab ich denn nur die verflixten neuen Kontokarten hin gepackt? Ich habe nämlich festgestellt, dass meine alten 12/15 abgelaufen sind. Wenn ich mir demnächst Geld von der Bank holen will, dann brauche ich die aktuellen Exemplare. Also lieber heiliger Antonius ...
Und außerdem habe ich wohl auch noch total meine Konzentration verloren. Ich wollte ja eigentlich etwas über Bauernregeln schreiben. Und nun bin ich bei den verschwundenen Kontokarten.

Also mal ehrlich, der gute Antonius hat bei mir eine ganze Menge zu tun.


Moretto da Brescia, eigentl. Alessandro Bonvicino; 1498-1554. "Der Heilige Antonius von Padua", 1530. Öl auf Leinwand. Museo d'Arte Antica, Pinacoteca,

 

P.S.
Ich hab die Karten gefunden. 

 

P.S. II

Meist wird der heilige Antonius übrigens mit dem Jesuskind abgebildet. Auf diesem Bild jdoch mal nicht. In der Malerei stehen das Buch für die Gelehrsamkeit und der Lilienzweig für Reinheit. 

Ich frage mich jetzt allerdings, was man genau unter Reinheit versteht? Keuschheit? Sicher nicht die Sauberkeit an sich. Oder doch? Wenn ich das jetz auch noch alles google, dann komme ich überhaupt nicht mehr zum Arbeiten!

Ich brauche dringend Konzentration, denn ich habe noch eine ganze Menge Arbeit auf meinem Schreibtisch liegen. 

Antonius, hilf ....



11.1.16

Was tun gegen Langeweile bei Katzen?



Das Wetter draußen ist nass und eklig. Daher ziehen es die Samtpfoten vor im Haus zu bleiben. Aber selbst die müdeste Katze kann nicht den ganzen Tag schlafen. Es kommt wie es kommen muss, einer von ihnen ist immer langweilig. Entweder bin ich Ziel ihrer Spiel-Attacken oder es kommt zu Streitereien untereinander. Ich muss mir also etwas einfallen lassen. Dunkel erinnere ich mich mal etwas Derartiges im Internet gesehen zu haben.


Ich habe mich bei der Wahl des Behälters für ihren Lieblingsfutterkarton entschieden.


Ich brauche: 
  • 1 Karton, 
  • etwas Alufolie, 
  • Klebefolie, 
  • Schere, 
  • gegebenenfalls Cutter-Messer


Aus der Alufolie mache ich kleine lockere Bällchen. Die kommen in den Karton.
Diese Bällchen sind definitiv zu klien - die lagen später im Haus herum.

Der wird zugeklebt und mit Löchern versehen. Dort werfe ich dann noch einige Katzenleckerlies hinein und fertig ist die Tast-Box.

Die fertige Tastbox für Katzen

Allerdings gibt es noch einiges zu beachten:

  • Die Löcher sollten so groß sein, dass eine Katzenpfote bequem hinein passt.
  • Die Alufolien-Bällchen sollten größer als die Löcher sein. Sonst findet man sie verstreut in der Wohnung wieder.
Erst mal anfüttern und neugierig machen.

Weil meine Katze zum Anfang nicht wusste, was das soll hab ich ihr einige Leckerlies auf die Schachtel gelegt. Und zwar so, dass einige davondirekt  beim Naschen in einem der Löcher verschwunden sind. Das hat sie natürlich neugierig gemacht.

Etwas muss ich allerdings gestehen: Das Geräusch eines Kartons, der auf dem Fußboden hin und hergeschoben wird, ist gewöhnungsbedürftig. Ich würde zarten Gemütern empfehlen mit dem neuen Spielzeug, im wahrsten Sinne des Wortes, auf dem Teppich zu bleiben.
Myrkel in Action.

3.1.16

Warum ich Bambi nicht leiden kann



Zugegeben, die meisten Kinder lieben die Erzählung von Bambi und Klopfer. Sind ja auch irgendwie süß, die kleinen Knuddelfiguren. (Spätestes hier müsste klar sein, dass ich den Zeichentrickfilm und nicht den Medienpreis meine.)

Warum mag ich dann trotzdem die ganze Geschichte nicht? Disney hat bei dem Versuch das 1932 erschienene Buch des österreichischen Schriftstellers Felix Salten zu verfilmen, Millionen Kindern eine falsche Vorstellung vermittelt. Bambi ist ein Reh -  und sein Vater ist ein Hirsch. Was für ein Schwachsinn!

Sind wir mal ehrlich: Heutzutage wissen die Kinder ziemlich viel über Löwen, Tiger und Geparden. Die meisten von ihnen haben aber weder einen Fuchs, noch ein Reh oder geschweige denn einen Hirsch in freier Wildbahn gesehen.

Sie können es kaum glauben, dass ein erschreckter oder verärgerter Rehbock Töne von sich geben kann, die wie das Bellen eines Hundes klingen.

 Ich will gar nicht davon anfangen, dass selbst viele Erwachsenen alle Nadelbäume als Tannen bezeichnen. Mindestens einmal pro Jahr kann ich mich während des Weihnachtsbaumverkaufes nicht beherrschen und halte einen Vortrag über den Unterschied. Für alle noch einmal zum Mitschreiben: Die Zapfen der Tanne stehen nach oben. Man kann sie (im Guten) nicht sammeln, weil sie, sobald sie reif sind, zerbröseln. Übrig bleiben die sogenannten Spindeln. Dagegen kann man die Zapfen von diversen Kiefernarten, Fichten und Douglasien sehr gut vom Boden aufheben. 

Es gibt eine ganze Menge von seltsamen Vorstellungen über unseren Wald und seine Bewohner. 

Füchse ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und sehr selten von Gänsen.  Sie sind übrigens hervorragende Kletterer und lassen sich von keinem Zaun aufhalten. 

Ein Uhu kann seinen Kopf nicht einmal  im Kreis um sich herum drehen. Er muss genau wie wir die Seiten wechseln. 

Raben und Krähen sind sehr kluge Tiere, die lernen und Werkzeuge gebrauchen können.

Ein Kleiber schafft es, ohne Anstrengung mit dem Kopf nach unten an einem Baumstamm herunter zu laufen.

Eine weggeworfene Glasscherbe kann tatsächlich einen Waldbrand auslösen. Sie wirkt im Falle eines Falles wie ein Brennglas – das solltet ihr im Sommer mal ausprobieren.  (Aber nicht im Wald!)

Die süßen Eichhörnchen ernähren sich nicht nur von Nüssen, sondern fressen auch Vogeleier und sogar kleine Vogelküken, denn sie sind Allesfresser. Sie mögen auch  Pilze, die für Menschen giftig sind, wie beispielsweise Fliegenpilze.

Wildschweine können nicht klettern, aber sie sind in der Lage mit ihrer Nase den härtesten Boden aufzuwühlen. Übrigens haben sie keinen Ringelschwanz.

Und zu guter Letzt noch einmal: Rehe sind Rehe und Hirsche sind Hirsche.
Bei denen ist der Unterschied ungefähr so groß wie zwischen Ziegen und Kühen. Ach und weil wir gerade beim Thema sind: Liebe Kinder, die braunen Kühe geben keine Kakaomilch!

Hier kommt mein Plädoyer für 2016!

Lasst mehr Wald in euer Leben!

Dort ist es so spannend. Die Luft riecht so gut. Die Geräusche sind so vielfältig. (Lasst die Kopfhörer zu Hause!) Selbst wenn ihr immer nur den einen Weg geht, er wird jedes Mal anders aussehen, wenn ihr ihn mit offenen Augen und Herzen beschreitet.  

Vielleicht kennt ihr noch den Song von Elektra: „Tritt ein in den Dom“. Bis auf die Stelle „den Dom haben Menschen errichtet“ passt dieses Lied auch gut auf den Wald.

Hier mal der Anfang(Quelle: http://www.songtexte.com/)

Tritt ein in den Dom, durch das herrliche Portal.
Tritt ein in den Dom.
Tritt ein in den Dom, alle verrückten Tage einmal.
Tritt ein in den Dom.
Tritt ein in deinen staubigen Schuh'n.
Tritt ein in den Dom.
Ohoh - tritt ein ... ein paar Minuten zu ruh'n.
Tritt ein in den Dom.
Tritt ein in den Dom, kleiner Mensch, tritt ein!
Hier umfängt dich die Stille, jede Pupille wird weiter.

Douglasienzapfen - hängend!

Tannenzapfen - stehend!