Bevor wir diese Feststellungen gemacht haben, waren meine Überlegungen, dass ich vielleicht nicht die "richtige Melde" im Garten hätte. Also habe ich mir Kulturmelde zum Aussäen bestellt. Und damit die Sache auch wirklich nach was aussieht - in Rot. Ehrlich gesagt, die rote Melde schmeckte mir auch nicht besser als meine einfache grüne. Wenigstens machten die hübschen roten Blätter als Deko auf dem Salat etwas her.
Was solls, dachte ich mir.
Um so erstaunter war ich, als ich im nächsten Jahr feststellte, dass sich die rote Melde und die Gartenmelde mehr als nur nahe gekommen waren. Ab und zu ließ sich ein Meldepflänzchen blicken, das zweifarbig daher kam. Das Blatt war hübsch gefärbt. Außen hatte es einen grünen Rand und die Innenseite war kräftig rot. Da hatten sich doch beide Sorten ganz ohne mein Zutun gekreuzt. Die "neue Sorte" sieht richtig chic aus und macht richtig was her. Darum lasse ich immer mehrere Pflanzen stehen, damit mir mein unerwarteter Zuchterfolg erhalten bleibt.
Im Herbst, wenn die Tage wieder etwas kürzer werden, dann verliert sich übrigens die rote "Mitte" der Blätter nach und nach. Mir wäre das gar nicht so aufgefallen, bis ich einmal einige Exemplare für einen Kräutervortrag pflücken wollte. Der war im späten Oktober - und meine Melde war inzwischen grün geworden.