Je Wärmer es draußen wird, desto weniger Zeit verbringt man
im Haus. Darunter leidet vor allem die Kommunikation mit dem Computer. Nicht
das der sich beschweren würde. Ich glaube dem ist das ziemlich, egal wie viel
Zeit ich an ihm verbringe. Aber wenn man einen Block betreibt, dann sollte man
vielleicht auch ab und zu mal etwas hineinschreiben. Und eigentlich gibt es
jede Menge zu berichten: Über gut oder schlecht aufgegangene Saaten, über
Schneckeninvasionen und Waschbärenüberfälle, über Enteneltern, die keine Küken
aufziehen konnten, über meine Lieblingsrose Leonardo und, und, und ..... und
über die Sache mit dem Bambus.
Die Sache mit dem Bambus ist wirklich komisch. Den ersten
Bambus, den ich mir gekauft hatte, habe ich sorgfältig in ein nach unten
offenes Gefäß gesetzt, damit er keine Wurzelausläufer bilden kann und nicht
durch den Garten wandert. Leider habe ich sein Schild verbummelt und bin mir
nicht mehr ganz so sicher, um welche Sorte Bambus es sich bei ihm handelt. Ich
kann mich aber noch genau erinnern, dass darauf stand, dass er sich per
Ausläufer vermehrt. Darum habe ich ihn ja auch mit einer Wurzelsperre
gesichert. Obwohl sein Topf nach unten wie schon beschrieben offen war, gefiel
ihm das alles gar nicht. Anstelle einer kräftigen schönen Pflanze hatte ich ein
etwas kümmerliches Gras im Garten stehen.
Das konnte ich mir irgendwann nicht mehr
ansehen und ich dachte mir: Was Solls. Also habe ich ihn ausgegraben und ohne Wurzelsperre eingesetzt. Danach sah er
etwas besser aus, machte aber keine Anstalten sich zu vermehren oder auch
beeindruckend zu wachsen. Dafür fing er an zu blühen. Eigentlich heißt es ja, der Bambus blüht überall auf der Welt
zur gleichen Zeit. Ich habe das ganze Internet durchwühlt, aber mein Freund schien
im Alleingang zu agieren. Ich habe voller Sorge die Blüten abgeschnitten und gehofft, dass
er durchhält. Hat er gemacht. Und seither blüht er jedes Jahr im Sommer. Meine Familie reagiert schon gar nicht mehr, wenn ich mit
sorgenvoller Stimme verkünde: Der Bambus blüht! Als Antwort bekomme ich höchstens ein: Na und – macht er doch immer.
So habe ich mir im letzten Jahr ein neues Bambus-Exemplar
gekauft. Diesmal habe ich darauf geachtet, dass es sich von Haus aus nicht
ausbreitet und ich von Anfang an keine Vorsichtsmaßnahmen treffen musste. Den neuen
Bambus habe ich unweit vom vorhandenen Exemplar eingepflanzt. Sie können sich
sozusagen sehen. Das hatte eine komische Wirkung auf den Alteingesessenen. Der
fing auf einmal an, wie wild zu wachsen. Besonders groß ist er immer noch nicht,
aber mindestens doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr.
Bambus Nummer 2 überraschte mich im Frühjahr mit vielen
neuen Trieben, die er quer im Beet verstreute. Die tauchen inzwischen manchmal schon
3 Meter von der Mutterpflanze entfernt auf. Ich bin erstaunt, wie schnell sie
wachsen. Immerhin überragen sie den vorjährigen Horst schon nahezu um das Dreifache.
Wahrscheinlich werde ich mir nach dem Urlaub einen Panda zulegen können.
Immerhin habe ich vorsichtig probiert ob auch Hasen und Meerschweine so eine
Nahrung vertragen. Der Bambus schien ihnen echt zu schmecken. Aber eigentlich
war das alles nicht so gedacht, schließlich sollte sich dieser Bambus laut
seiner Beschreibung nicht unkontrolliert ausbreiten.
Ach ... Ehe ich es vergesse: Nummer 1 blüht mal wieder.
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