25.1.12

Ein Opfer für die Wissenschaft

Mein Sohn geht aufs örtliche Gymnasium. Kurz vor den Ferien haben sie dort oft Projekte zu dem Themen Kunst oder Wissenschaft. So ist es auch in dieser Woche wieder mal so weit. Im Projekttag „Chemie“ haben sie eine Bräunungscreme zusammengemischt. Damit kam er nun stolz nach Hause. Auf meine Frage: „Wieso Bräunungscreme?“ bekam ich die Antwort. „Weil der Kurs mit dem Shampoo schon voll war.“ Tja dumm gelaufen – war mein erster Gedanke. Aber was macht man nicht alles als sich aufopfernde Mutter. Genau – man probiert auch mal die Bräunungscreme des eigenen Sohnes aus. Also habe ich tapfer mein linkes Knie zur Verfügung gestellt. Und siehe da – es war wirklich nach Stunden um einige Nuancen dunkler als das Rechte. Ist schon erstaunlich, was die Kinder so alles fertigbringen!Aber trotzdem werde ich mal schauen ob wir am Wochenende Zeit finden auch mal ein Shampoo selber zu machen. Schließlich weiß google auch in solchen Fragen Rat:

18.1.12

Die Natur und der Naturschutz


Gleich vorneweg: Naturschutz ist wichtig. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber manchmal habe ich so das Gefühl, dass man sich nur einen „grünen Mantel“ umhängen braucht, um seine Ideen zu verwirklichen.
Ich wohne hier sozusagen im Naherholungsgebiet der Stadt. Als meine Eltern damals Anfang der 80er Jahr hier herzogen, war der Wald noch relativ im Urzustand. Nur unsere Gärten und Baumschulflächen waren wegen des Wildverbisses eingezäunt. Und Wild gab es hier genug. Die Rehe konnte man vom Schlafstubenfenster aus beobachten.


Inzwischen gibt es hier eine Naturschutzstation, die unter der Leitung der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ betrieben wird. Die haben ganz viel eingezäunt. Mit Stacheldraht obendrauf. Eigentlich besteht unser Wald hier aus Bäumen, die ja nach oben wachsen, und Büschen, die das Unterholz bilden. Auf dem Gelände der Naturschützer gibt es kein Unterholz mehr. Das ist schön aufgeräumt. Dummerweise haben die Vögel jetzt keine Plätze mehr zum Nisten. Mindestens einmal im Jahr, so in den ersten Monaten; ziehen die Leute dann los um die Waldkanten zu bereinigen. Natürlich ist es wichtig, dort wo viele Spaziergänger unterwegs sind, eine entsprechende Verkehrssicherung durchzuführen. Das heißt: Trockene Äste über den Wegen, die jemanden auf den Kopf fallen könnten, müssen entfernt werden. Das sehe ich voll kommen ein. Aber das die Waldkante nach solchen Aktionen dann auch noch aussieht als wäre sie eine ordentliche deutsche hecke, das geht mir doch ein bisschen zu weit. Ich wage zu behaupten: Alex L. Shigo würde sich im Grabe herumdrehen und die Gebrüder Wäldchen sich die Haare raufen, wenn sie das sehen könnten. Zum Glück schafft der Wald es, seinen scharf geschnittenen Rand im Laufe eines Jahres doch etwas abzurunden. Siehe doch mal unter http://derwaldrand.blogspot.com/2010/08/we-love-to-entertain-you.html. Bis dann die nächste Aktion droht. 
 
Was mich aber die ganze Zeit richtig stört, ist, dass gerade die Leute, die für den Naturschutz arbeiten sollten (auch wenn es nur sogenannte Maßnahmen sind), einfach alles mit dem Auto erledigen und auch überall parken. Die Stadt hat hier vor einiger Zeit große Parkplatzflächen angelegt. Aber manche Menschen müssen halt mit dem Auto noch direkt zwischen die Bäume fahren, um es dort abzustellen. Ja keinen Meter zu weit laufen - ganz egal was mit dem Waldboden wird. Dass passt wirklich gut zum Naturschutz, finde ich.

Da bleibt mir als Abschluss nur ein Gedicht:
 
Ich bin der Wald, ich bin uralt
Ich hege den Hirsch, ich hege das Reh,
Ich schütz euch vor Kälte
Ich schütz euch vor Schnee
Ich wehre dem Frost, ich wahre die Quelle
Ich hüte die Scholle, ich bin immer zur Stelle
Ich bau Euch das Haus, ich heiz Euch den Herd
Darum Ihr Menschen, haltet mich wert.

 

7.1.12

50 Prozent sind auch nur eine halbe Chance

Da ich meine Hühner nicht schlachte, bin ich auch nicht unbedingt darauf erpicht eigenen Hühnernachwuchs aufzuziehen. Ab und zu schafft es doch mal ein Huhn, mit steter Beharrlichkeit, sich meinen Vorstellungen zu diesem Thema zu wiedersetzen. So auch im letzten Jahr. Nach 14 Tagen Kampf mit Braunie habe ich es aufgegeben. Dann soll sie eben brüten, wenn sie unbedingt will.
So habe ich denn meinen Frieden mit ihrer Entscheidung sich fortpflanzen zu wollen, gemacht und habe sie brüten lassen. Auf 5 Plasteeiern und einen einzigem echten Ei. Sollte sie doch sehen, was sie davon hat. Zumindest war mein Hintergedanke das bei einem Ei die Chance, dass es wieder ein Huhn wird, bei 50 Prozent lag. Einen Hahn wollte ich nämlich auf keinen Fall. Zwei Hähne auf einem Hof sind eine Katastrophe. Nur Zank und Streit und Stress ohne Ende. Die alten Machos schaffen es nämlich nicht, sich gütig zu einigen. Und überhaupt – ich wollte doch für meinen lieben Julio keine Konkurrenz heranzüchten.

Aber es kam, wie es kommen musste. Das Küken schlüpfte. Die Glucke hat es gut verteidigt und auch groß bekommen. Und es wuchs und gedieh prächtig. Irgendwann bin ich stutzig geworden, denn es wuchs und wuchs. Und vor einiger Zeit musste ich dann der bitteren Wahrheit ins Auge sehen. Mein Küki, auf das ich so stolz gewesen war, ist ein Hahn.
Inzwischen hat der Stress auf dem Hühnerhof schon angefangen. Noch hält es sich in Grenzen – aber Küki, der jetzt Heinrich heißt, weil eigentlich alle unsere Hähne so heißen, außer Julio – aber das ist eine andere Geschichte, wächst immer noch. Ich habe schon beim Tierarzt Bescheid gesagt, auf facebook gepostet und einen Aushang am real gemacht. Küki braucht unbedingt ein neues Zuhause, bevor die Sache eskaliert. Ich hoffe es findet sich bald eine Lösung. Und für mich hat es sich mal wieder bewahrheitet: 50 Prozent sind auch nur eine halbe Chance.