21.12.11

Blautanne oder Blaufichte?

Es ist in jedem Jahr das gleiche Spiel. Die Leute kommen auf den Hof und wollen eine Blautanne als Weihnachtsbaum von mir. Was sie aber in Wirklichkeit meinen ist eine Blaufichte. Die heißt mit botanischen Namen Picea pungens Glauca. Picea bedeutet Fichte. Pungens so viel wie stechend. (Davon kann man sich ganz schnell persönlich überzeugen, wenn man sie anfasst.) Und Glauca steht für Blau. Also die Bäume mit den bläulich schimmernden Nadeln, die oft im Vorgarten so als Blickfang stehen, sind definitiv Blaufichten.
Es gibt allerdings eine Tanne die bläuliche Nadel hat. Das ist die Nobiles. Aber von diesem Baum sind schon die einzelnen Zweige so teuer, dass man für einen ganzen Weihnachtsbaum geradezu horrende Preise nehmen müsste. Die Nobiles heißt mit Familiennamen Abies. Abies bedeutet Tanne. Also hat sie denselben Namen wie die allseits beliebte Nordmanntanne. Die heißt nämlich vollständig: Abies nordmanniana

Natürlich mag das für die meisten Menschen nicht wichtig sein. Ich finde aber schon, dass man den Unterschied zwischen Tannen und Fichten kennen sollte. Schließlich sind es Bäume, die hier fast überall wachsen (können). Ein sehr gravierendes Unterscheidungsmerkmal sind die Zapfen. Fichtenzapfen kann man sammeln. Mit Tannenzapfen geht das nicht. Die stehen, solange sie noch nicht reif sind, aufrecht auf den Zweigen. Sind die darin enthaltenen Samen ausgereift, fangen die Zapfen an zu zerbröseln. Übrig bleibt nur die sogenannte Spindel. Mit viel Fantasie könnte diese an eine Kerze erinnern, die auf dem Ast steht. Also kann man eigentlich gar keine Tannenzapfen sammeln. Was da auf dem Waldboden herumliegt, sind die Zapfen von Fichten und Kiefern.
 
Noch mehr Infos zu Weihnachtsbäumen gibt es unter: http://www.cornus.de/PDF/weihnachtsbaum.pdf

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