23.10.11

Engültiger Sommerabschied

Die Dahlien retten

Der Frost hat zugeschlagen. Die Dahlien standen schwarz und vorwurfsvoll im Garten. Da half auch kein Schönreden. Ihre Zeit war gekommen. Früher habe ich sie immer regelmäßig vergessen und musste mir im Frühjahr neue kauen, weil alle Knollen erfroren waren. Seit ich mir aber einmal Dahlien aus Blütensamen selbst vermehrt habe, vergesse ich sie nicht mehr. Ich grabe sie aus und lagere sie im Keller ein. Als Dank dafür werden sie immer mehr. Und ich stehe dann im Frühjahr da und frage mich: Wohin damit? Aber obwohl mir diese Tatsache sehr bewusst ist, konnte ich doch nicht umhin mir bei der diesjährigen Pflanzentauschbörse eine neue Blütenfarbe einzuhandeln. Selber Schuld kann ich mir im nächsten Jahr dann bei Platzproblemen unter die Nase reiben.

Gartenmöbel rein

Es ist so wie es ist. In diesem Jahr werde ich sicher nicht mehr draußen sitzen und lesen. Auch zum Teetrinken in der Sonne ist es wohl heure zu spät. Also sammle ich nach und nach alle im Garten verstreuten Möbel ein und bringe sie in den Schuppen. Der müsste auch mal wieder aufgeräumt werden. Einigens Werkzeug müsste repariert werden, die Scheren gepflegt, die Handschuhe sortiert oder die Blumentöpfe durchgesehen werden. Arbeit gibt es noch genug – auch wenn die Gartensaison sich offiziell dem Ende nähert.

Ernten, ernten, ernten

Während im Gurkengewächshaus (naja es ist wohl eher ein Gurkenzelt) noch in den letzten Zügen „gegurkt“ wird, sieht es draußen schon etwas traurig aus. Also da habe ich mal lieber alles in Sicherheit gebracht, was auf niedrige Temperaturen empfindlich reagiert.

Die Kürbisse dienen inzwischen zur Dekoration. Die Tomaten liegen im dunklen Küchenschank zum nachreifen. Die Zuchinis halten alle, bis auf eine schon im Gefrierschrank Winterschlaf. Nur die Möhren und der Rettich halten noch draußen aus. Der Kohl ist wieder mal nichts Richtiges geworden und ich lasse ihn zur Freude meiner Hühner stehen. Die letzten Trauben habe ich einfach vom Stock gegessen und die Apfelernte war auch nicht berauschend, da haben wir die meisten einfach so zum Essen abgepflückt. Tja, das Gartenjahr bietet nicht mehr so viel Neues. Rukola ist noch in Massen vorhanden. Die meisten Kräuter sind noch gut zu verwenden. Aber so zum Naschend durch den Garten laufen – da fehlt es doch schon an sehr vielen Leckereien.

Schafgarbe die letzte

Wir haben die letzten schönen Tage ausgenutzt um noch einmal Schafgarbe zu ernten. Mein Shop läuft immer besser und ich muss wirklich schauen, dass ich mit meinem Material über den Winter komme. Naja, wenn ausverkauft ist, dann ist es halt so. Obwohl ich das nicht schön fände.

Wozu man Schafgarbenstängel braucht? Für das I Ging. Und das ist was? Kurz gesagt ein chinesisches Orakel. Wer sich näher damit beschäftigen will, der findet bei Hubert Geurts wohl die besten Informationen dazu. Wer das Orakel nach der alten Methode befragen will, der braucht dazu 50 getrocknete Schafgarbenstängel, die nach einem komplexen Muster ausgezählt werden.

http://iging.biz/

17.10.11

Die dicke Bärbel ist eine Agave. Sie heißt Bärbel, weil ich sie von einer leiben Kollegin namens Bärbel geschenkt bekommen habe. Und dick heißt sie, weil sie inzwischen wirklich ziemliche Ausmaße angenommen hat. Und so wurde ihr Topf zu klein. Agaven können nämlich nur in der frostfreien Zeit draußen stehen. Im Winter muss sie in den Keller. Das gefällt ihr zwar nicht so richtig. Aber weil sie so groß ist, hat sie in keinem anderen Raum des Hauses Platz. Schließlich kann ich ja nicht mein Sofa rausstellen. O. k.. Könnte ich schon. Mach ich aber nicht.
Also die dicke Bärbel musste umgetopft werden. Dazu suchte ich mit einem meiner größten Töpfe – gleich mit Henkel um den späteren Transport zu erleichtern. Da hinein gar es eine Mischung aus Blumen- und magerer Gartenerde. Dann: dicke Handschuhe an und sie aus dem alten Topf gezerrt. Ich gebe es zu: Ich habe sie ziemlich unsanft in den neuen Topf plumpsen lassen. Sie war so schwer und unhandlich und außerdem versuchte sie, mich während des Umtopfens im Gesicht zu streicheln. Das ist dank ihrer Stacheln nicht so angenehm. Aber sie hat auch die etwas robuste Behandlung gut überstanden und sieht recht glücklich aus. Ich denke sie wird sich glücklich schätzen, wenn sie in den nächsten Tagen in den Keller zieht und feststellt, dass sie die nächsten Wochen mit der (noch nicht so dicken) Ilka verbringen kann. Agave Nummer zwei ist mir „zugewandert“. Die hat sogar weiße Streifen.

Der Kampf mit der Belgischen Aster

Natürlich war der Geist wieder willig und das Fleisch schwach. Von wegen regelmäßig über die Gartenaktivitäten berichten! Haha. Na jedenfalls habe ich immerhin stetig etwas von den „persönlichen Vorgaben“ abgearbeitet.
Dazu gehörte auch „der Kampf mit der belgischen Aster“.
Die hatte mir mein Liebster vor Jahren mal von der Grünen Woche mitgebracht. Robust und blühfreudig, wie sie war, fand ich sie anfangs ganz nett. Sie ist anspruchslos, wird ziemlich groß und blüht, wenn die anderen Blumen schon langsam in die Ruhephase eintreten. Alles Eigenschaften, die mir diese Pflanze sehr sympathisch machten. Bis die Aster der Größenwahn packte. Irgendwann muss sie beschlossen haben meinen Garten restlos zu besiedeln. Im letzten Jahr habe ich ihr noch recht zaghaft die Schranken gewiesen. In diesem Jahr war meine Geduld zu Ende. Rigoros habe ich alles, was ich erwischt habe, rausgerissen. Das ist sonst gar nicht meine Art, denn mir fällt es immer sehr schwer Pflanzen einfach so wegzuwerfen. Aber bei dieser aufdringlichen Aster ist mir einfach der Kragen geplatzt. Weg damit! Nur ein Rest wurde in einen Blumentopf ohne Boden umgesiedelt. Da muss sie jetzt wohnen. Der arme Rittersporn, den sie fast erstickt hatte, hat vor lauter Freude über Luft, Licht und Sonne sogar im Oktober noch einmal Blüten angesetzt.