17.9.11

Dachwurz

Die Dienstagsaufgabe lautete Dachwurz umpflanzen. Das Sempervivum wartet mit vielen unterschiedlichen Rosettenformen auf. Dazu gibt es außerdem noch reichhaltige Farben. Ich habe eine klitzekleine Sammlung von diesen faszinierenden Pflanzen. Die stand immer recht stiefmütterlich herum. Nun wurde es Zeit sie mal etwas ins rechte Licht zu rücken.

Schon Karl der Große hat in seinem „Capitulare de villis“ das Anpflanzen von Dachwurz gefordert. Et ille hortulanus habeat super domum suam Iovis barbam." Das soll in der Übersetzung:“ auf dem Dach eines Hauses habe jeder Gärtner die Dachwurz“ lauten. Immerhin sagte man dieser Pflanze über Jahrhunderte nach, dass die Dächer der Häuser vor Blitzschlag bewahren können. Das ist sicher auch der Grund für den deutschen Namen Dach- oder Hauswurz. Die botanische Bezeichnung beruht auf den lateinischen Worten semper - was immer - und vivus - das lebend - bedeutet. Man kann die Bedeutung damit mit immerlebend übersetzen. Das stimmt leider nur zum Teil, den zu viel Feuchtigkeit mag das Dachwurz überhaupt nicht. Und nach einer Blüte sterben leider die Rosetten ab, die geblüht haben.

Aber sonst ist das Dach- oder Hauswurz ein genügsamer Geselle, der am liebsten einen trockenen und sonnigen Standort mag. Die dickfleischigen Blätter dieser Pflanzen speichern Wasser, so dass sie auch lange Trockenzeiten überstehen kann. Die Vermehrung erfolgt ganz ohne menschliches Zutun über die Bildung neuer Rosetten. Natürlich produziert die Pflanze auch Samen, aber daraus lassen sich nicht ganz so einfach neue Sempervivums ziehen.
Alles in allem ist das haus- oder Dachwurz ein dankbares und pflegeleichtes Geschöpf. Es gibt wohl um die 50 anerkannte verschiede Arten davon. Das sind mehr als genug, um einer Sammelleidenschaft zu frönen.

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